Tannen sind die dritthäufigsten Nadelbäume in unseren Wäldern, hinter den Fichten und den Kiefern. Alle Tannen wachsen auf der Nordhalbkugel der Erde, und nur dort, wo es weder zu heiß noch zu kalt ist.
Tannen werden 20 bis 90 Meter hoch. Ihre Rinde ist grau. Bei jungen Bäumen ist sie glatt, bei alten Bäumen zerfällt sie meist in kleine Platten. Die Nadeln werden acht bis elf Jahre alt, dann fallen sie ab.
Knospen und Zapfen gibt es immer nur an den obersten, jüngsten Ästen. Eine Knospe ist entweder männlich oder weiblich. Der Wind trägt die Pollen von einer Knospe zur nächsten. Dann entwickeln sich die Knospen zu Zapfen, die immer gerade nach oben stehen wie Weihnachtskerzen. Die hellgrünen Tannenspitzen im Mai sind nicht nur essbar, sondern auch ein altes Hausmittel gegen Husten.
Die Samen haben einen Flügel, damit der Wind sie weit wegtragen kann. So kann sich die Tanne besser vermehren. Die Schuppen der Zapfen fallen einzeln ab, während der Stiel in der Mitte immer stehen bleibt. Es fallen also keine ganzen Zapfen vom Baum.
Die Samen enthalten sehr viel Fett. Vögel, Eichhörnchen, Mäuse und viele andere Waldtiere fressen sie gerne. Wird ein Samen verschont und fällt er auf einen günstigen Boden, dann sprießt daraus eine neue Tanne. Davon oder von den jungen Trieben ernähren sich dann oft Rehe, Hirsche und weitere Tiere.
Viele Schmetterlinge ernähren sich vom Nektar der Tannen. Unter der Rinde bohren zahlreiche Käferarten ihre Gänge. Sie ernähren sich vom Holz und legen ihre Eier in den Gängen ab. Manchmal werden die Käfer zu viel, beispielsweise der Borkenkäfer. Dann stirbt die Tanne ab.
Die Tanne ist unser häufigster Weihnachtsbaum. Es gibt sie in verschiedenen Arten und Färbungen. Blautannen haben zum Beispiel bläuliche Nadeln, die sie in der warmen Wohnung schnell verlieren.